Ausbildung

Ausbildung- Brandbekämpfung in Tunnelanlagen

Nachdem die FF Ohlsdorf im neu gestalteten Tunnelbrandkonzept des Landesfeuerwehrverbandes OÖ in der Alarmstufe 3 in der Tunnelkette Traunsee alarmiert wird, ist es nötig den ausgebildeten Atemschutzträgern eine dementsprechende Spezialausbildung, den sog. Lehrgang „Brandbekämpfung Tunnelanlagen“ kurz BBT anzubieten.

Beim ersten, im Bezirk Gmunden stattfindenden Lehrgang der BBT konnte ein Kamerad der FF Ohlsdorf, BI Moran Michael, teilnehmen.

Im Feuerwehrhaus Traunkirchen wurde in zwei Tagen die theoretische und praktische Basisausbildung, wie etwa die spezielle Tunneleinsatztaktik, das Schlauchmanagement etc. erlernt bzw. geübt.

Im Fluchtstollen des Bartelkreuztunnels wurden die praktischen Übungen durchgeführt- sämtliche Übungen wurden mit schwerem Atemschutz und Sichtverblendungen an den AS- Masken aller Teilnehmer ausgeführt.

Der Feinschliff erfolgte nach positiv absolvierter Basisausbildung dann in einem zweitägigen Kurs in der Landesfeuerwehrschule OÖ.

Grundsätzlich gliedert sich die Tunnelbrandbekämpfung in zwei Aufgabengebiete, nämlich die Brandbekämpfung und die Personensuche und Rettung.

Bei der Brandbekämpfung gilt als oberstes Gebot, dass die Strukturkühlung vor der tatsächlichen Brandbekämpfung stattfinden muss um die Tunneldecke vor Strukturschwächungen zu schützen.

Die Personensuche und Rettung wird von einem zweiten Trupp annähernd unabhängig von der parallel stattfindenden Brandbekämpfung durchgeführt.

Wie man sich vorstellen kann, herrscht bei einem Tunnelbrand eine sehr eigeschränkte Sicht, die Wärmestrahlung ist dementsprechend groß. So herrschen beispielsweise auf der sog. Abströmseite des Brandes in einer Entfernung zum Brandherd von rund 50 Metern Temperaturen von bis zu 100° Celsius- je nach Brandlast.

Um für die Trupps ein möglichst rasches und sicheres Vorgehen zu gewährleisten werden vom Gruppenkommandanten der verschiedenen Trupps an der Rauchgrenze grüne Drehleuchten beidseits an die Tunnelwand gestellt, beim Standort des Verteilers blaue Drehleuchten etc.

Als äußerst schwierig gestaltet sich die Personensuche. Um keine Opfer zu übersehen und um das Vorgehen im verrauchten Tunnel zu erleichtern und vor allem zu beschleunigen, werden von den eingesetzten AS- Trägern sog. Suchstöcke eingesetzt. Werden Personen in Fahrzeugen gefunden, werden die Autotüren gleichzeitig geöffnet, Fluchthauben über die Köpfe gestülpt und die Betroffenen entweder selbstläufig, oder mittels Schleifkorbtrage durch die AS- Träger zum Notausgang gebracht.

Wie man sich vorstellen kann, ist ein derartiger Einsatz, aber auch die Übung, eine gleichermaßen körperliche wie psychische Anstrengung- die Ausrüstung am Mann wiegt rund 30 Kilogramm.

Ohne den positiven Abschluss des Lehrganges, wäre eine Teilnahme  auch von erfahrenen Atemschutzträgern an Tunnelbrandeinsätzen nicht zielführend.

Wir hoffen, dass sich für den nächsten Lehrgang weitere Kameraden melden, um für den Ernstfall bestmöglich gerüstet zu sein.