RLF

Das neue Rüst-Lösch-Fahrzeug (RLF) der FF Ohlsdorf – Ein echter Allrounder für Alle Einsätze

Funkrufname: Tank Ohlsdorf
Fahrgestell: MAN TGM 18.320
Leistung: 320 PS

Am 06.03.2025, wurde die Indienststellung des neuen RLF (Rüst- Lösch- Ohlsdorf) durchgeführt.

Nachdem das Bestandsfahrzeug nach 28 Dienstjahren immer öfter auf Grund von Reparaturen abgestellt werden musste, war die vorgesehene Ersatzbeschaffung mehr als zweckmäßig.

Ein Fahrzeugkomitee, bestehend aus den Kameraden HBI Michael Moran, OBI Hutterer David, BI d.F. Mühlegger Martin, BI Huemer Bernhard, BI Mülleder Helmut und HBM Katherl Christoph, hat rund 430 Arbeitsstunden für die Neuanschaffung aufgewendet.

Getreu dem Motto „so wenig wie möglich, soviel wie nötig“ wurde auf die Einsatztauglichkeit des Fahrzeuges samt Ausrüstung großer Wert gelegt. Auf teure Designbeklebungen, oder vermeidbare Zusatzausstattung wurde bewusst verzichtet.

Um Anschaffungskosten einsparen zu können, wurden Ausrüstungsgegenstände aus dem Bestandsfahrzeug übernommen.

Der neue RLF entspricht den Baurichtlinien des OÖ- Landesfeuerwehrverbandes.

Um für die verschiedenen Anforderungen bei Brandeinsätzen besser gerüstet zu sein, wurde eine sog. CAFS- Anlage (Compressed Air Foam System) im Fahrzeug verbaut.

Diese Druckluftschaumanlage ermöglicht es, Brände mit bedeutend geringerem Löschwassereinsatz effizient zu bekämpfen.

Ein spezielles Stützensystem der Fa. Paratec wurde ebenfalls in das Neufahrzeug verlastet.

Neben dem Abstützen von Fahrzeugen, Schachtsicherungsmaßnahmen, etc. können auch schwere Lasten mittels spezieller Hydraulikstempel angehoben und zugleich gesichert werden.

Im Mannschaftsraum wurden zur Erhöhung der Sicherheit bei Einsatzfahrten Sicherheitsgurte für alle Sitzplätze vorgesehen.

Weiter steht eine im Fahrzeug verbaute, leistungsstarke, LED-Umfeldbeleuchtung, sowie ein ausfahrbarer LED- Lichtmast zur Verfügung.

Für die Stromversorgung z. B. bei Pumparbeiten steht ein 14kVa starkes Notstromaggregat zur Verfügung.

Zur Bergung von z.B. verunfallten Fahrzeugen steht eine Rotzler 5 Tonnen Treibmatic Seilwinde zur Verfügung.

Die weiteren Beladungselemente können Sie der nachstehenden Beladungsaufstellung bzw. Den Fotos der Geräteräume entnehmen.  

Das Fahrzeug im Detail

Geräteraum 1

Im Geräteraum 1 befinden sich zahlreiche Ausrüstungsgegenstände für technische Einsätze. Am Schwenkfach verlastet sind auf der Außenseite eine Säbelsäge mit Multifunktionsblatt sowie ein Hebekissensatz. Auf der Stirnseite des Faches befinden sich Schäkel in diversen Größen, eine Umlenkrolle sowie ein Sappel und ein Pedalschneider. Auf der Innenseite des Faches befindet sich die Motorsäge sowie die zugehörige Schutzausrüstung. Unterhalb der Motorsäge befindet sich das Equipment für Verkehrsunfälle. Neben Airbagsicherungen und Glassäge befindet sich dort auch Zubehör für das Abstützsystem „Paratech“. Unterhalb des Schwenkfaches befindet sich das Hydraulische Rettungsgerät, welches aus dem alten Fahrzeug übernommen wurde.

Im Mitteltunnel befindet sich weiteres Paratech Zubehör, ein Werkzeugkasten, die Bereitstellungsplane, Unterbaumaterialien, sowie diverse Verbindungselemente wie z.B. Gerüstklammern, Schrauben und Nägel.
Die Stützen des Paratech Systems wurden auf einem eigenen Auszug montiert.

Geräteraum 2

Auch der Geräteraum 2 ist überwiegend für technische Einsätze ausgerüstet. Im Schwenkfach außen befindet sich diverses Schanzwerkzeug. Auf der Innenseite sind neben zwei Akku Scheinwerfern, der Trennschleifer, ein Akkuschrauber, ein Bohrhammer, ein Stromverteiler und Kabeltrommeln verladen.

Direkt darunter befindet sich das Notstromaggregat RTE PX14 von Rosenbauer.
Im Fahrzeugtunnel befinden sich in diesem Geräteraum Verkehrsleitkegel, Schaufeln, Besen, ein Höhenrettungset, Eine Drucklufthaspel, Starthilfekabel, Reifenfüller, 2 Kraftstoffkanister, Schutzhandschuhe, die Rettungsplattform, Tauchpumpen und Absperrpflöcke.

Geräteraum 3

Auch der 3. Geräteraum ist multifunktional. Neben Ausrüstung für Chemieeinsätze befinden sich darin auch eine Auffangwanne, Schachtabdeckungen, Arbeitsleinen, Rundschlingen, Ölbindemittel in Weithalskanistern, Kettengehänge, Abdichtungsmaterialien und Windenkeile. Die Abdeckung der Geräteräume 3 und 5 kann im Vergleich zum Vorgänger heruntergeklappt werden. Dadurch können die höher gelagerten Ausrüstungsgegenstände leicht erreicht werden.

Geräteraum 4

Der Geräteraum 4 ist überwiegend für den Löscheinsatz konzipiert. Darin befinden sich 7 Stk B-Schlauch, 3 Stk C-Schlauch und ein sogenannter Loop. Dabei handelt es sich um einen speziellen C-Schlauch für beispielsweise Innenangriffe. Unter den Schläuchen befinden sich die Schlauchbrücken. Außerdem befindet sich in diesem Geräteraum der elektrische Hochleistungslüfter und die Wathose.

Geräteraum 5

Im Geräteraum 5 sind die wasserführenden Armaturen wie z.B. Strahlrohre oder Verteiler untergebracht. Neben diesen befindet sich darin auch noch ein Löschrucksack. Eine Besonderheit in diesem Teil des Fahrzeuges ist die eingebaute Hygienestation.

Geräteraum 6

Der Geräteraum 6 ist ebenfalls für die Brandbekämpfung ausgelegt. Darin befinden sich neben zwei Schaummittelkanistern, zwei Schlauchtragekörbe, ein mobiler Rauchabschluss, verschiedene Feuerlöscher, ein Schaumrohr und ein Verteiler für den Schnellangriff. Besonderes Highlight in diesem Geräteraum ist der Abgang des CAFS (Compressed Air Foam System).

Pumpenstand

Am Heck des Fahrzeuges befindet sich der Pumpenstand. Wie der Name schon verrät, kann von dort aus die Einbaupumpe bedient werden. Zusätzlich befindet sich dort eine Schlauchhaspel und die Fernsteuerung für den Lichtmast. Der Maschinist kann im Einsatzfall diverse Funktionen über das höhenverstellbare Bedienpanel abrufen. In diversen Untermenüs kann die Beleuchtung des Fahrzeuges gesteuert, das Stromaggregat gestartet und das CAFS bedient werden.

Lichtmast und Verkehrsleiteinrichtung

Um auch in der Nacht oder bei Dämmerung ausreichend Licht zu haben verfügt das Fahrzeug neben der Umfeldbeleuchtung über einen dreh- und schwenkbaren Lichtmast. Dieser kann entweder vom Pumpenstand aus oder mittels Funkfernbedienung bedient werden. Um Unfallstellen abzusichern oder auf Gefahren hinzuweisen befindet sich am Heck des Fahrzeuges eine Verkehrsleiteinrichtung. Damit können Warnungen oder Fahrtrichtungen visualisiert werden.

Mannschafts- und Fahrerraum

Im Mannschaftsraum befindet sich ein sogenannter „Action Tower“ darin befinden sich wichtige Ausrüstungsgegenstände für Atemschutzgeräteträger. Auf den der Fahrtrichtung entgegengesetzten Sitzreihe befinden sich die 3 Atemschutzgeräte. Unter den Sitzbänken in Fahrtrichtung befindet sich neben Reserve-Atemluftflaschen noch ein Sanitätsrucksack. Vom Fahrersitz aus lassen sich ebenfalls zahlreiche Funktionen des Fahrzeuges abrufen.