Einsätze

Lkw- stürzte von der Brücke in die Traun – Großeinsatz der Rettungskräfte in Ohlsdorf

Am Montag, 15. Dezember 2014 kam es um ca. 05:25 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall im Ohlsdorfer Gemeindegebiet. Ein Lkw- Zug durchstieß in der Ortschaft Sandhäuslberg aus unbekannter Ursache die Leitschiene und das Brückengeländer der Traunbrücke und stürzte von der Landesstraße (L1303), rund 10 Meter tief in die darunter liegende Traun. Der 37- jährige Lenker aus Wien wurde dabei Kopfüber eingeklemmt. Ersthelfer leisteten sofort Erste Hilfe. Ein weiterer Ersthelfer fuhr nach Ohlsdorf und löste beim Gerätehaus mit den Druckknopfmelder den Alarm aus und alarmierte so um 05:28 Uhr die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ohlsdorf.

Bereits beim Eintreffen im Gerätehaus und nach der Information des Ersthelfers wurde unmittelbar die Alarmierungskette für alle Einsatzorganisationen ausgelöst. So wurde unverzüglich von der Einsatzzentrale in Ohlsdorf das Rote- Kreuz, die Polizei und die Betriebsfeuerwehr Steyrermühl alarmiert.

Spektakuläre Absturz – Eine Anhängerachse war noch auf der Straße
„Am Einsatzort angekommen sah nur mehr der hintere Teil des Anhängers heraus. Wir dachten schon an das schlimmste, konnten aber aufatmen nachdem wir den Lkw in der Böschung und nicht in der Traun vorgefunden haben“, so der Einsatzleiter der Feuerwehr Ohlsdorf, Hauptamtswalter Stefan Pamminger. Des Weiteren konnten uns die Ersthelfer darüber informieren dass der Lenker ansprechbar war.

Unverzüglich wurden weitere Einsatzkräfte (FF Aurachkirchen) nachalarmiert und der Lkw samt Anhänger gegen ein Abrutschen gesichert. „Der Ersthelfer im Fahrzeug hat den Lenker bestens betreut und uns bei der Rettung unterstützt“, so Pamminger weiter. Die Landesstraße wurde darauf hin in beiden Richtungen komplett für den Verkehr gesperrt und eine örtliche Umleitung von Polizei und Feuerwehr eingerichtet, da es bereits durch den morgendlichen Montagsverkehr zu Behinderungen kam.

Mit Unterstützung der Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, der Freiwilligen Feuerwehren Ohlsdorf, Aurachkirchen und der Betriebsfeuerwehr Steyrermühl wurde der Fahrer leicht verletzt nach rund 45 Minuten aus seinem Fahrzeug befreit. Durch den enormen Höhenunterschied wurden eine Rettungsplattform in der Traun und eine Schiebeleiter als Rutsche für die Rettungstrage aufgestellt. Die größte Schwierigkeit dabei war dabei die Schwerkraft, da der Lenker kopfüber im Sitz fest saß.

Schwerstarbeit bei Nass- Kalten Wetter
Nach dem der Lenker mit nur leichten Verletzungen befreit war, standen knapp neun Stunden Schwerstarbeit für alle Einsatzkräfte am Programm. Zuerst wurde seitens der Einsatzleitung, welche aus dem örtlichen Einsatzleiter, dem Bezirks- und Abschnittskommandanten und Vertretern der Behörden (BH Gmunden, Land Oö & Gemeinde Ohlsdorf) bestand, abgesprochen wie die Bergung stattfinden soll.

Da der Lkw mit zahlreichen Paletten voll Spülmittel (Haushaltspülmittel) geladen hatte und die Ladung teilweise im Traunfluss lag, wurde seitens der Bezirkshauptmannschaft und des Landes- Umweltamtes Sachverständige zur Unfallstelle entsandt. Diese konnten aber rasch Entwarnung gegeben, da die Spülmittel Biologisch Abbaubar sind und auch nicht ausgetreten waren. Zur Sicherheit wurde seitens der Polizei und des Landes die Traun mittels Polizeihubschrauber abgeflogen. Mit Hilfe von vier Bauschuttcontainer eines Containerverleih- Betriebes, wurde die Fracht umgeladen und auf einen Parkplatz zwischengelagert. Die Spedition, welche Besitzer der Ware und der LKW-Container ist, räumte diese danach in einen Ersatz- Lkw um. Das Fahrzeug (Lkw und Anhänger) gehört einen Frächter der nur im Auftrag die Container am Lkw hatte.

Die Trennung des Anhängers vom Zugfahrzeug gestaltete sich schwierig, da dieser sehr verspannt lag. Mit einer Flex wurde die Deichsel abgeschnitten, während der Anhänger mit Hilfe des Bergekranes der FF Vöcklabruck gesichert wurde. Danach konnte der Anhänger aufgehoben und mit einer Seilwinde zurückgezogen werden. Die Zugmaschine wurde weiter gesichert und fertig ausgeräumt. Diese Arbeit musste per Hand erledigt werden und war keine leichte Arbeit für die Männer. Durch die steile Böschung und durch das kalte Traunwasser waren die Einsatzkräfte sehr erschöpft, als diese Arbeit erledigt war. Alleine zur Sicherung des Lkw und des Anhängers wurden zwei Seilwinden und drei Seilzüge eingesetzt.

Zwei Bergekräne im Einsatz
Da die Platzverhältnisse nicht ausreichend für eine Bergung mit einem Kran waren, wurde ein zweiter Bergekran (FF Wels) alarmiert. Um genügend Platz für zwei Kräne zu schaffen, musste die Leitschiene und das restliche Geländer entfernt werden. Erst danach konnte der erste Kran in Stellung für die Lkw- Bergung gebracht werden. In der Zwischenzeit traf der zweite Bergekran der FF Wels am Unfallort ein. Als auch dieser Einsatzbereit war, hievten beide Kräne in Zentimeterarbeit den Lkw nach oben und legten diesen dann seitlich auf die Landesstraße. Erst danach konnte er auf die Räder gestellt und gesichert werden. Da nun die Böschung frei zugänglich war, begannen die Aufräumarbeiten an der Böschung und in der Traun. Mehrmals hoben die Kräne die Container nach oben. Auch die umgerissenen Bäume wurden aus der Böschung entfernt.

Die schwer beschädigte Zugmaschine und der Anhänger wurden von einem Abschleppunternehmen abgeschleppt. Danach begann die Reinigung der Fahrbahn. Das fehlende Brückengeländer und die Leitschiene wurde seitens der Oö. Straßenverwaltung mit Betonleitwänden abgesichert. Nach dem diese Arbeiten abgeschlossen waren, konnte die Fahrbahn nach knapp 9 stündiger Sperre wieder für den Verkehr freigegeben. Mehr als 100 Einsatzkräfte standen bei diesem Einsatz im Dienst.

Ein großer Dank an alle Einsatzkräfte von Roten Kreuz, Polizei, Feuerwehr, sämtlichen Behörden und vor allem den Ersthelfern, welche diesen Großeinsatz gemeinsam gemeistert hatten. Der Bezirkshauptmann Ing. Mag. Alois Lanz sowie Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Stefan Schiendorfer waren vor Ort und überzeugten sich selbst über den Einsatz der Einsatzkräfte. Aber auch für die Versorgung der Einsatzkräfte bei diesen Einsatz sei gedankt. Diese wurde von der Gemeinde, den Feuerwehren und auch privaten Personen welche Tee vorbeibrachten sichergestellt.

Im Einsatz standen:
FF Ohlsdorf, 33 Mann, 5 Fzg. (KDO, MTF, LAST, LFB-A2 & RLF-A2000)
FF Aurachkirchen, 20 Mann, 3 Fzg. (MTF, KLF-A, TLF-A2000)
BTF Steyrermühl, 16 Mann, 5 Fzg. (LAST, ULF-A4000, TLF-A2000, Boot & Stapler)
FF Vöcklabruck, 7 Mann, 3 Fzg. (KDO2, WLF & KRAN)
FF Wels, 4 Mann, 2 Fzg. (SRF & KRAN)
BFKDT & AFKDT, 2 Mann, 2 Fzg.
Polizei Gmunden und Laakirchen mit 8 Mann, 4 Fzg. (Hubschrauber zusätzlich)
Rotes Kreuz, 5 Mann, 3 Fzg. (NEF, SEW & OvD)
BH Gmunden, 3 Mann
Land Oö. 2 Mann
Gemeinde Ohlsdorf, 3 Mann
Abschleppunternehmen, 2 Mann, 2 Fzg.
Containerservice, 1 Mann, 1 Fzg. (4 Container)

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